Geschichte der Kosaken

 

 

    Das Wort Kosak kommt aus dem Mongolischen und bedeutet >FREIER MENSCH<

 

 

Im 15. Jahrhundert schlossen sich an Dnjpr und Don und in der Ukraine freiheitsliebende Bauern zusammen, schüttelten das Joch von Fron und Sklaverei ab und formierten kampfstarke Reiterscharen zum Schutze der von raubenden und mordenden Tatarenhorden bedrohten südlichen Gebiete Russlands.

 

In den Steppen am Dnjpr uns Don, im Vorland des Kaukasus, am Ural und den Ufern der Wolga bildeten sie eigenständige Gemeinden. Sie hatten ihre besonderen Sitten und Bräuche, ihre eigene Tracht und insbesondere die Freiheit, sich ihren Anführer, den Ataman, selbst zu wählen.

 

Im 16. Jahrhundert überschritten sie den Ural und eroberten Sibirien. Im 17. Jahrhundert erreichten sie den Amur und das Ochotkische Meer. Über Jahrhunderte  zahlten Kosaken den Blutzoll, wenn es galt, Russlands Grenzen zu sichern, zu verteidigen oder zu erweitern.

 

 

Nach Prof. Poljakoff

 

 

 

Während der Revolution von 1917 und im darauf folgenden Bürgerkrieg wurden die Kosaken, die fast ausnahmslos auf Seiten der Weißen kämpften, von den Roten gnadenlos vertrieben und verfolgt. Schließlich mussten auch sie sich der Übermacht beugen und schlugen sich zur Krim durch, wo die weißrussische Flotte lag – als letzte retteten sich Kosakenreiter an Bord, die mit gezogenem Säbel heranrückende Tanks der Roten Armee attackiert hatten. So entkamen viele Kosaken mit ihren Familien in die Türkei.

 

Während des 2. Weltkrieges setzten die Kosaken alle Hoffnung auf die Deutsche Wehrmacht, die, so glaubte man, in kürzester Zeit die Rote Armee besiegen und das verhasste Regime entmachten würde. Es schlossen sich mehr als 20.000 im Exil lebende Kosaken  dem neu geschaffenen Kosakenkoprs unter dem Befehl des Oberst von Pannwitz an und kämpften auf deutscher Seite gegen die Sowjetunion, in der Hoffnung, so die Heimat befreien zu können.

 

Als das Deutsche Reich kapitulierte, wurden  die Kosaken mit ihren Frauen und Kindern, die sich den Westalliierten ergeben hatten, von diesen unter Bruch der Genfer Konvention  am 1. Juli 1945 in Lienz, Osttirol, an die UdSSR ausgeliefert. Wer nicht dort bereits erschossen wurde, musste sich dem schier endlosen Treck nach Sibirien anschließen. Ein langer Marsch in Verzweiflung, Elend und Tod begann. Auf die Offiziere der Kosaken, unter ihnen Oberst von Pannwitz, wartete der Tod durch den Strick auf dem Roten Platz in Moskau.

 

Kosaken im Exil, denen außer ihrer Sehnsucht nach der Heimat nur Ihr Brauchtum und – vor allem – ihre Musik geblieben war, sorgten dafür, dass ihre ruhmreiche Geschichte, ihr unerschütterlicher Glaube und ihre Lieder und Gebete vor dem Vergessen bewahrt wurden. Bis auf den heutigen Tag.

 

 

 www.wolga-kosaken.de